Der Kleine Prinz ist ein Kinderbuch, das für mich in Wahrheit ein Werk für Erwachsene ist. Es enthält viele versteckte, wunderschöne Zitate und Weisheiten, die einen wieder mit kindlichem Staunen in Kontakt bringen. Als Kind habe ich dieses Buch aus der Perspektive des kleinen Prinzen gelesen, mit dessen kindlicher Neugier, Drang nach Wissen und Perspektive des Fragens ich mich gut identifizieren konnte. Als erwachsene Person jedoch fühle ich mich eher mit dem Piloten verbunden, der gespannt die Sichtweise dieses kleinen Wesens aufnimmt, nostalgisch an solche Emotionen erinnert wird und zugleich eine gewisse Traurigkeit verspürt über all das „Erwachsensein“, das er (oder auch ich) nun erlebt hat.
Interesting fact: Diese Geschichte wurde anfangs 1943 von Antoine de Saint-Exupéry verfasst, der selbst ausgebildeter Pilot war und im Rahmen des zweiten Weltkrieges in den USA im Exil war und vermutlich Heimweh und Sorge um seinen Heimatort hatte. Dies könnte sehr wohl als Parallele zum Kleinen Prinzen gezogen werden, wo der notgelandete Pilot, wie auch der kleine Prinz fern von Zuhause und geplagt von Sorge sind. Ende Juli startete Saint-Exupéery einen Aufklärungsflug, vom dem er jedoch nicht zurückkehrte und lange als verschollen galt - Jahrzehnte später wurden seine Flugzeug-Überreste gefunden.
(Hier darf man mich auch gerne korrigieren und ergänzen, mein Wissen ist durch nicht allzu tiefgründiges Internet-Stöbern entstanden!)