Das autofiktionale Werk von Zora del Buono zeigt ihren Weg auf der Suche nach dem Autolenker, der den Tod ihres Vaters vor knapp 60 Jahren verursacht hat.
In diese Recherche fliessen auch immer wieder aktuelle Geschehnisse der damaligen Zeit ein, dies macht das Ganze sehr interessant. Dazu verwendet sie immer neue Abschnitte, springt hin und her. Etwas Fixes, immer Wiederkehrendes, sind die Abschnitte «im Kaffeehaus», die sogar nummeriert sind. Am Anfang sieht man den Unfallverursacher eher als Monster, am Ende des Buches sieht es - nicht nur aus Sicht der Autorin – etwas anders aus.
Dank der persönlichen Fotos ist man ganz nahe an der Familiengeschichte oder dem Familiendrama dran – auch wenn die Tochter nicht von Drama sprechen würde, da sie den Vater nicht vermisst…oder doch? Die Mutter ist sehr stark, Zora darf aber keine Fragen zum Vater stellen, da sie sonst sehr traurig wird und das will das Mädchen ja nicht…
Dies ist kein Buch, bei dem man ab und zu drei, vier Seiten lesen kann, es braucht einen Moment, bis man wieder in der Geschichte drin ist. Dann aber packt es den Leser oder die Leserin mit seinen feinen, gehaltvollen Gedanken und man lebt stark mit auf der Suche von E.T. sowie auch beim Rückblick auf das vaterlose Leben. Ein sicher sehr lesenswertes Buch!