Libby Andersch, 75 Jahre alt, sitzt strickend im Zug nach Zermatt, als die Fahrt eine unerwartete Wendung nimmt. Plötzlich muss sie auf den aufgeweckten Sohn der Nachbarin aufpassen und wird wegen starken Schneefalls mit einer Filmcrew ins in der Renovierung steckende Grand Hotel Matterhorn gebracht. Die nächsten 24 Stunden stecken voll unerwarteter Wendungen vor leicht schauriger Kulisse, die Gabriela Kasperski ebenso gekonnt ausleuchtet wie die Filmcrew ihre Szene. Neugierig, forsch und voller Tatendrang ist unsere unerschrockene Protagonistin, an deren Seite wir reichlich Gelegenheit zum Rätseln haben.
Nach dem dramatischen Prolog dauert es ein wenig, bis es zum titelgebenden Mord kommt. Bis dahin müssen wir allerdings auf Zack bleiben, denn die Figuren wuseln nur so von A nach B und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen ist nicht leicht zu durchschauen. Libby ist bewusst der berühmten Romanfigur von Agatha Christie nachempfunden und ich vermute, dass deren Fans auch an dieser Variante Freude haben könnten.
Einmal mehr ein Krimi von Gabriela Kasperski, der mich wegen der Stimmung, der involvierten Figuren und des Rätselfaktors bestens unterhalten hat.
(Möglicherweise folgen weitere Fälle von Libby Andersch. Mich würde es freuen. Dass die Hobby-Detektivin Kommissar Meier kennt, hat mir dabei besonders gefallen ;-)).