«The Five People You Meet in Heaven» begleitet Eddie, ein desillusionierter Kriegsveteran und Wartungsarbeiter in einem alten Vergnügungspark, der sein Leben in einer Mischung aus Resignation und Routine verbracht hat. Die Geschichte beginnt mit Eddies letzter Reise, die nicht das Leben selbst ist, sondern das, was danach kommt. Eddie begegnet nach seinem Unfalltod fünf Menschen, die – ob entfernt oder vertraut – sein Leben tiefgreifend beeinflusst haben. In jeder Begegnung wird ihm eine Wahrheit enthüllt, eine Lektion, die erst im Rückblick an Bedeutung gewinnt. So wandelt sich Eddies Reise zu einer belehrenden Parabel, die zwar einfach zu lesen, aber ebenso vorhersehbar aufgebaut ist. Man erlebt fünf Begegnungen mit einer Person, die Eddie eine Lektion bringt, die zugleich eine moralische Botschaft ist. Die grundliegende Thematik von Vergebung und Verbundenheit wird somit offensichtlich.
Obwohl Eddie seine verpassten Chancen und verborgenen Verbindungen nach und nach ermittelt, bleibt die Charaktertiefe flach, da ihm diese Einsichten über das eigene Leben in didaktischer Form übermittelt werden, sodass er wenig Gelegenheit zur Selbsterkenntnis erhält. Trotz Alboms einfacher Sprache und klar strukturierten Sätzen fehlt es den Dialogen gelegentlich an Tiefe und Authentizität, was die Reflexionen im Widerspruch zu den philosophischen Fragestellungen oberflächlich erscheinen lässt.
Die Botschaft des Buches – dass jedes Leben, wie unscheinbar es erscheinen mag, Spuren in der Welt hinterlässt – mag sehr positiv sein, jedoch lässt die Erzählweise kaum Raum für andere Interpretationen oder Überraschungen. Auch wenn die Idee, dass wir durch unsere Begegnungen geprägt und transformiert werden, durchaus überzeugend ist, wird dieser Aspekt durch die vorhersehbare Umsetzung abgeschwächt. Ich empfehle das Buch gerne denjenigen, die einfache Antworten auf komplexe Fragen bevorzugen und in Alboms klarer, direkter Prosa Trost finden.