Es ist das erste Buch, dass ich von Katniss Hsiao lese und es ist auch ihr Debut.
Ich kann nicht genug unterstreichen, dass es sich um ein Debut handelt, denn wer dieses Buch liest, wird das kaum für möglich halten.
Dieses Buch ist so ausgeklügelt, fassettenreich und intelligent, dass es mir schwer fällt wirklich zu glauben, dass da nicht noch einige andere Manuskripte bei Katniss in der Schublade liegen müssen, die sie nur einfach nicht veröffentlich hat. Oder aber es liegt daran, dass sie schon lange als Drehbuchautorin tätig ist. Auf der anderen Seite ist ein guter Drehbuch Autor nicht auch automatisch ein guter Buch Autor.
Katniss Hsiao ist auf jeden Fall eine gute Autorin und eine die ich mit Begeisterung weiterverfolgen werde und ich bin dem Suhrkamp Verlag sehr dankbar, dass er sich für diesen Titel entschiede und die Mühe auf sich genommen hat, dieses Werk ins Deutsche zu übersetzen.
Aber nun einmal zum Buch.
Die Idee alleine die hinter der Story steckt ist schon so verrückt, dass ich erst gedacht habe, das kann doch gar nicht sein.
Eine junge Frau die als Tatortreinigerin arbeitet damit sie genug Geld verdient, um ihren Bruder zu sich zu holen, die jedoch ihren Geruchssinn verliert und nur diesen wieder erlagt, solange sie im Kontakt mit dem Geruch des Todes ist. Wie kommt man nur auf so einen irren Gedanken, mag man sich jetzt fragen oder auch denken, das ist aber an den Haaren herangezogen. Ich gebe gerne zu für einen Moment war ich auch versucht zu sagen, ist ja quatsch, aber dann habe ich an meine Grossmutter in Korea gedacht. Sie hatte ihren Geschmackssinn verloren, da sie im Koreakrieg helfen musste Leichen zu begraben und nur wenn sie etwas besonders Scharfes oder intensives geschmeckt hat, kehrte ihr Geschmackssinn zurück. Also warum nicht….
Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gepackt.
Es gibt einen Teil der kursiv gedruckt ist und für einen Moment hatte ich das Gefühl, die Protagonistin spricht selbst, es ist wie eine Rückblende, warum sie zu der Person wurde, die sie wurde, aber dann dachte ich auch wieder Moment, das kann nicht sein. Ich bin also sehr gespannt was andere Leser denken über diese eingeschobenen Teile.
Besonders irre fand ich die Idee der Autorin Yang Ning mit einem Serienkiller zu einem Team zu machen, auch wieder so ein irrer Einfall und dann die Verknüpfung mit Süsskinds “das Parfüm” ich habe mir gleich ein neues Exemplar gekauft, um es noch einmal zu lösen.
Wie immer bei einem Thriller ist es schwer darüber zu schreiben, ohne etwa preiszugeben. Aber die Idee den Geruchssinn als zentrale Sinneswahrnehmung in den Mittelpunkt der Ermittlungen zu stellen, ist einfach super und neu. Ich kann mich an kein Buch erinnern, wo das so vorkam. Und natürlich habe ich gleich recherchiert und habe eine neue Begeisterung für diesen Sinn entdeckt. Ich achte neu viel mehr darauf, was ich rieche, was ich damit verbinde, und ist das nicht das Beste am Lesen, wenn man neue Welten für sich entdecken kann?
Also eine Absolute Leseempfehlung für alle wirklich alle die Thriller lieben!
**** Sterne.