Mattias ist tot. Weshalb ist er gestorben und was für ein Mensch war Mattias? Was macht sein Tod mit seinen Liebsten und wie wichtig sind am Ende seine Erfolge noch? Die Worte mit Bedacht gewählt, schreibt Zantingh über ein Thema, das uns alle betrifft. Er lässt das Umfeld erzählen und es entsteht ein Portrait über Mattias. Und eines, das erzählt, was mit der Leere passiert, die ein Mensch hinterlässt.
Die Geschichte ging mir nahe. Die Stimmung im Text sagt mehr, als die einzelnen Worte es je könnten. Mattias war ein feinfühliger, lebensfreudiger und ideenreicher junger Mann. Doch auch seine «Schattenseiten» werden beschrieben. Es ist ein ehrliches Buch. Für die trauernden ist der «Wiedereinstieg» in die treibende Gesellschaft nicht einfach - auch das kann man lesen. Und auch, dass sein Gamerkolleg, den er nie persönlich getroffen hat, genau so traurig ist wie Mattias’ Eltern. Dass es nicht auf die Art der Beziehung ankommt, sondern auf die Tiefe. Für die Hinterbliebenen ist es nicht wichtig was er erreicht hat. Für sie geht es nicht um die grossen Ereignisse, sondern um die kleinen Erlebnisse und um den Menschen - den unverwechselbaren Charakter der von ihnen gegangen ist. Ein tieftrauriges wie auch hoffnungsfrohes Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde.