Für einmal begleiten wir in einem Werk von Juli Zeh die Protagonistin Britta, die nicht deutlicher von ihren eigenen Emotionen und deren anderer abgeschnitten sein könnte. Nur diese “Fähigkeit” ermöglicht es ihr, das Unternehmen “Die Brücke” zu betreiben. Ein Unternehmen, das Selbstmordattentäter ausbildet und weitervermittelt. Am liebsten für einen guten Zweck, wie Naturaktivisten. Aber man kann ja nicht alles haben… Juli Zeh tut es schon wieder. Sie zeigt uns eine düstere Welt, wie Orwell sie uns auch schon zeigen wollte. Nur ist diese Fiktion näher an der Realität als uns lieb ist. Zwar bleibt uns die Nähe zur Protagonistin lange verwehrt. Zeh schafft es dadurch jedoch, die Absurdität des gezeichneten Unternehmens hervorzuheben und uns glauben zu lassen, es könnte funktionieren. Wie immer bleibt ein mulmiges, aber auch prickelndes Gefühl nach der Lektüre zurück. Einer ihrer besten Romane!