Iris Muhl hat mit “Ein Lied für den Feind” erneut eine außergewöhnliche Geschichte geschrieben.
Hier wird ein sehr sympathischer junger Mann beschrieben, den man auf zwei Zeitebenen begleiten kann. Das Besondere ist, dass beide Zeitebenen nur wenige Jahre voneinander getrennt sind. Es werden hier die Geschehnisse, Ängste, Sorgen und Nöte sowohl im Elternhaus mit einem alkoholkranken Vater als auch an der Front gefühlvoll und sanft beschrieben.
Dieses Buch ist dramatisch, ohne dramatisch zu werden, es beschreibt schlimme Situationen, ohne heftig zu sein, und das hat mir gut gefallen und deshalb denke ich, dass dieses Buch auch für feinere Menschen als mich gut geeignet ist.
Es geht hier um große Bruderliebe, Kameradschaft, Tierliebe und Weihnachtsfreude über Grenzen hinaus. Es geht hier um Freunde, die zu Feinden werden müssen und Feinden, die sich für einen Moment der Freundschaft entscheiden. Spannend und fesselnd führt die Autorin mit ihrem feinen Schreibstil durch alle Geschehnisse, sodass man Fred (Manfred) am Ende wirklich zu kennen glaubt.
Mir persönlich fehlte am Schluss aber doch etwas, weshalb ich trotz aller Schönheit in dieser Geschichte ein bisschen unbefriedigt war. Trotzdem, man findet in “Ein Lied für den Feind” Hoffnung, was dieses Buch sehr lesenswert macht.
Dieses Buch zeigt, dass eine Kerze im Dunkeln ein helles Licht ist und Wut und Ärger zu Segen verwandelt werden können. Ich habe es gerne gelesen und werde gespannt auf weitere Bücher dieser großartigen Autorin warten.