Der Roman und die Storyline bringen viel Potenzial mit sich. Doch leider fällt es einem sehr schwer, sich in die Welt und die Charaktere wirklich hineinfühlen zu können. Der Einstieg ist rasant, doch die Tiefe der Beziehungen bleibt zunächst auf der Strecke. Auch im weiteren Verlauf bleibt das Buch vor allem eine leichte, schnell lesbare “Romance-first, Fantasy-second”-Geschichte. Die Welt und das Magiesystem hätten mehr Details und Erklärung verdient, während die Dialoge zwischen Thorne und Lis häufig klischeehaft und vorhersehbar wirken, was oft eher zum „cringen“ als zur Spannung führt.
Nach der Mitte gewinnt die Geschichte leicht an Substanz: Lis entwickelt sich, findet ihre Stimme und beginnt, ihre Meinung zu äußern. Dieser Fortschritt bringt mehr Schwung in die Handlung und lässt eine tiefere Beziehung zwischen den Charakteren erhoffen. Leider bleibt dieser Eindruck jedoch nur von kurzer Dauer, denn im weiteren Verlauf verflacht die Geschichte erneut. Handlungselemente wiederholen sich, und ein echter Spannungsbogen fehlt – trotz zahlreicher „spicy“ Szenen, die jedoch wenig zur Charakterbindung beitragen.
Insgesamt bleibt der Roman unter den Erwartungen, bietet aber eine schnell lesbar Geschichte für Fans von Romance mit einem Hauch Fantasy – jedoch ohne den Tiefgang, der das Potenzial der Geschichte voll hätte entfalten können. Wer also auf viel „spice“ und eine rasante Liebesgeschichte steht ist hier wahrscheinlich genau richtig. Für mich ist es leider gar nichts. So viele Seiten, die nicht oder für das falsche genutzt worden sind. Ich weiß nun, dass ich keine Bücher von Jennifer L. Armentrout lesen werde und somit auch die Reihe nicht fortführen werde. Schade, aber sehr lehrreich 🙂