Der Roman handelt im Jahr 1971 vom Leben von zwei Frauen, der jungen Roberta die nach absolvierter Schneiderlehre wieder in ihr Dorf zurückkommt, und der Pfarrersfrau Gertrud, eine Städterin, die vor zwei Jahrzehnten Zeit «nur für fünf Jahre» sich im Dorf mit ihrem Ehemann niederliess.
Aber dass es um die zwei Leben geht, das merkt man vielleicht nicht gleich. Denn da gibt es ja noch Robertas Opa (der ist echt cool), Robertas Eltern (eher langweilig), der Schulkamerade Wilhelm (der wird zur Jugendliebe von Roberta), Gertruds Mann Hermann (irgendwie weltfremd naiv) und noch ein paar Personen mehr.
Roberta träumt zwar von Paris und New York um Mode zu machen, aber sie liebt auch das Leben auf dem Hof und die Beschaulichkeit des Landlebens. Als sie zurückkommt, verliebt sie sich in den Schulkameraden Wilhelm, der Pfarrerssohn, der nach dem Zivildienst das Dorf verlassen will und in der Stadt studieren kommt. Die Liebe ist leidenschaftlich, aber im findet im Verborgenen statt. Auch Wilhelms Mutter Gertrud kriegt nichts mit. Sie, die im Dorf nie richtig angekommen ist, und die das Dorf schon längst verlassen möchte. Das Schicksal bringt die beiden Frauen zusammen. Mit grosser Heftigkeit.
Es ist ein Roman übers Heimkommen und Weggehen, über Liebe und Schmerz, über Träume und Realität und Verantwortung. Es wird der Alltag beschrieben, dieser Menschen, mit solch einfachen und manchmal gerade banalen Worten, dass man sich in ihn reinversetzten kann. Die Personen werden lebendig, wir spüren das Wetter, wir riechen die Gülle, wir hören die Geräusche.
Und auch wenn man vielleicht sagen kann es sei Kitsch, so geht das Schicksal der Protagonisten unter die Haut. Lohnt sich zu lesen.