Also Sofareisende in Zeiten von Corona begeistert und überrascht mich dieses Buch. Ich habe es in einem Atemzug gelesen. Stephan Orth faszinieren Länder mit schlechten Ruf, Länder vor denen man aufgrund der Berichterstattung Angst hat. ( In der Schweiz stimmen wir am 7. März 21 über das Verhüllungsverbot ab.) Als Privilegierter lernt Stephan Orth eine Gesellschaft kennen, von deren Werten er vieles ablehnt. Als Mann und weisser Europäer zählt er gleich in zwei Kategorien zu der Kaste, die in Saudi Arabien am meisten Respekt geniesst. Zwei schlimme Missstände dieses Landes, Gleichberechtigung und Rassismus, betreffen ihn nicht persönlich, Als Reisender muss er aufpassen, solche Dinge nicht aus dem Blick zu verlieren. Das tut er nicht. Als Couchsurfer berichtet er aus dem Alltag seiner Gastgeber offen, authentisch, respektvoll, neugierig, befremdet, humorvoll, reflektiert und als einer der ersten nichtmuslimischen Touristen im Jahr 2019. Er teilt mit mir als Leserin seine unglaublichen Erlebnisse und Begegnungen mit Menschen ( und Kamelen) in einer faszinierend - bis verstörend - anderen Welt zwischen altnomadischer Clangesellschaft und Moderne. Tourismus ist ein neues Phänomen in Saudi Arabien, das nun mit Corona nach bereits ca. 8 Monaten für den.Moment wieder beendet ist. Zum Glück gibt es die Reportage von Stephan Orth.
Tipp: online Livestream: Sonntag 21. Februar 2021 um 17h: www.grenzgang.de/live-stream/