Ein stilles, aber intensives Buch, das die Komplexität menschlicher Beziehungen einfängt. Sally Rooney beschreibt das Leben der jungen Frances und ihre enge, manchmal toxische Freundschaft mit Bobbi – und ihre Affäre mit dem älteren, verheirateten Nick. Es geht um Macht, Emotionen und die Unfähigkeit, sich vollständig zu öffnen oder zu distanzieren.
Rooneys Sprache ist schnörkellos, fast kalt, aber das passt perfekt zur emotionalen Distanz, die viele der Figuren erleben. Was ich besonders mochte, ist, wie real und ungeschönt die Beziehungen dargestellt werden – keine klassischen Liebesgeschichten, sondern widersprüchliche, moderne Verstrickungen.
Manchmal wirkt Frances’ Selbstanalyse fast zu viel, aber genau das macht sie auch so menschlich. Das Buch hat mich nachdenklich gestimmt, weil es die Unfähigkeit zeigt, klare Grenzen zu ziehen, wenn Gefühle, Freundschaften und Machtspielchen miteinander verwoben sind.