Die Atmosphäre von Ann Patchetts Roman hat es mir angetan: der Sommer auf der Kirschfarm, die viele Arbeit, die Pandemie bedingte Isolation und doch das Glück, mit der Familie so unverhofft Zeit zu verbringen. Dazwischen, in Einschüben, die Reisen in die Vergangenheit der Mutter, in einen anderen Sommer, in dem alles möglich schien und sich so viel entschieden hat. Wie die erwachsenen Töchter ihre Mutter belagern, sie anbetteln weiter zu erzählen, ihre Erkenntnis, dass ihre Eltern auch ein Leben vor den Kindern hatten - das ist so familiär, so vertraut, so leicht und dabei alles andere als belanglos. Patchetts Protagonistin vermittelt uns das grenzenlose Glück, das wir im vermeintlich Banalen, Kleinen finden. Ein Roman, der mich mit tiefer Dankbarkeit erfüllt, der mich mehrmals überraschte und mir einige glückliche Lesestunden bescherte.
Aus dem Englischen übersetzt von Ulrike Thiesmeyer.