Ein Versroman über Verlust, Tod, Trauer und über eine Kindheit und Jugend irgendwo in einem abgelegenen Ort in Australien in den 1960ern.
Steven Herrick reduziert seine kurzen Textpassagen auf das Nötigste und schafft gerade damit eindrückliche Momentaufnahmen. Es liegt viel Raues in der Erzählung seines Ich-Erzählers Harry – was wiederum kontrastiert mit Momenten der Umsicht und Zuneigung (etwa wenn Harry, Johnny und Keith sich über einen Schwarm Schmetterlinge freuen, bis Peter Evans auftaucht). Herrick arbeitet mit Farben, Geräuschen, Emotionen. Harrys Wahrnehmungen sind für uns quasi spürbar. Es ist ein ruhiger, kraftvoller Erinnerungstext, der mir noch lange gegenwärtig bleiben wird.
Uwe-Michael Gutzschhahn hat die Erzählung kongenial ins Deutsche übertragen.
(Wer den Film “Stand by me - Das Geheumnis eines Sommer” noch nicht kennt: Dabei handelt es sich um die Verfilmung von Stephen Kings Novelle “Die Leiche” erschienen in der Sammlung “Frühling, Sommer, Herbst und Tod”. Erzählt wird die abenteuerliche Coming-of-Age-Geschichte von vier Jungs, die sich während der Sommerferien auf die Suche nach einer Leiche machen. Nicht das, was man vielleicht sonst spontan mit Stephen King verbinden würde ;-))