Was ist Freundschaft? Habe ich Zeit für Freundschaft? Hält eine Freundschaft für immer? Bin ich ein guter Freund? Diesen und weiteren Fragen geht Horst Lichter, Fernsehstar, Koch und Privatmensch, nach. Dabei gibt es viele Einblicke in sein Leben. Die Geschichte wurde mit Unterstützung von Till Hoheneder aufgeschrieben.
Erster Eindruck: Horst Lichter gibt auch bei diesem Buch das Covermodel – nun mit Vollbart. Ein aufgrund der Interpunktion interessanter Buchtitel; gefällt mir.
Horst Lichter „kenne“ ich aus dem Fernsehen, das heisst, ich kenne ihn eigentlich gar nicht. Er ist sehr sympathisch, bodenständig und humorvoll. Ich habe das Gefühl, dass ich mich gut mit ihm unterhalten könnte. Er sagt einleitend, dass er sich das Thema Freundschaft gar nicht so komplex und vielschichtig vorgestellt hatte. Aber ist es nicht immer so? Wenn man sich vertieft mit einem Thema auseinandersetzt, zeigt sich erst, „wie viel Fleisch am Knochen steckt“. Für dieses Buch hat er unter anderem mit Spitzenkoch Nelson Müller, Hundetrainer Martin Rütter oder auch seinem Sohn Christopher gesprochen. Ist es Zufall, dass keine Frauen darunter sind/waren?
Als ich das Stichwort „Freundschaft“ las, poppten in meinem Kopf bereits viele Fragen auf: Was ist eigentlich Freundschaft für mich? Wie halte ich es mit Freundschaft? Schliesse ich schnell Freundschaften? Warum haben einige Freundschaften nicht gehalten? Freundschaft – so sagt es der Autor – verlangt nichts, rechnet nicht auf. Das sehe ich genauso. Es ist ein grosses Geschenk, wenn man eine Freundschaft hat, bei der beide „Parteien“ gleich viel in den „Freundetopf“ hineingeben. Ohne eine Aufrechnung machen zu wollen, merkt man doch bald einmal, wenn das Gewicht der Freundschaft nicht auf beiden Seiten gleich ist. So bitter es ist, muss man dann einsehen, dass diese Freundschaft wohl den Namen nicht (mehr) verdient, vielleicht auch, weil sich beide in unterschiedliche Richtungen weiterentwickelt haben.
Für mich war es das zweite Buch des Autorenduos Lichter & Hoheneder und das dritte Buch über Horst Lichter („Und plötzlich guckst Du bis zum lieben Gott – Die zwei Leben des Horst Lichter“). Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und mir viele Denkanstösse gegeben – 4 Sterne.