Ich muss zugeben, dass ich etwas Mühe hatte, anfangs in die Geschichte reinzufinden, da ich mich mit der Hauptprotagonistin nicht wirklich identifizieren konnte. Man wird in dieses “True-Crime” Szenarion reingerworfen, was iwie paradox ist, da die Geschichte ja nicht wirklich passiert ist, aber genau damit spielt, dass es eben real ist und auch ausgestrahlt wird.
Jedoch gings nicht lange, bis ich komplett gefesselt war, man wird reingeworfen, da es der Hauptperson genau gleich ging. Sie fühlt sich unwohl, die Leser:innen daher auch. Man versteht sie immer mehr und die Einblicke in ihre Gedanken und ihr Handeln ist so stark vom Verschwinden ihrer Mutter geprägt, obwohl sie diese nicht wirklich gekannt resp. sich daran nicht erinnern kann.
Die Geschichte ist ein ständiges Auf und Ab. Mir hat extrem gut gefallen, dass es in dem Sinn keine Leiche gibt, sondern die vermisste Person tatsächlich wiederauftaucht und zwar weiss, was wirklich geschah, aber dies nicht preisgibt. Das ist sehr ungewöhnlich, aber hat die Story meiner Meinung nach aufgewertet, da das “Opfer” nun auch Geheimnisse haben kann und lügt. Jedes Kapitel habe ich jemand anderen vetdächtigt, ich hatte 1000 Ideen und keine hat ansatzweise zugetroffen. Ich hab das Buch an einem Abend gelesen, da ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es tun sich menschliche Abgründe auf und jedes Mal, als ich dachte, jetzt weiss ich, was geschah, wurde ich eines Besseren belehrt.
Für alle, die Krimis mit diversen Twists und Wendungen, einer guten Portion Verwirrung und das Gefühl, unbedingt wisden zu wollen wie es endet, lieben, ist dieses Buch absolut empfehlenswert. Es hat ein riesiges Suchtpotenzial, aber auch ein gutes Ende ohne fiesen Cliffhanger, was ich persönlich extrem gerne mag.