Thriller sind eher nicht mein Genre. Um ein Thriller zu lesen, muss ich schon wirklich Lust darauf haben. Und man, was hat mir Bianca Iosivoni Lust auf ihre Bücher gemacht.
Und ich wurde nicht enttäuscht. Sorry. Ich habe es nur für dich getan ist ein Love-Thriller, der von Anfang an sehr mitreisend ist und in den man sich einfach hineinfallen lassen kann. Und auch Robyn fällt.
Die junge Journalistin hat sich grade von Ihrem Partner getrennt. Einem Mann, mit dem sie alt werden wollte. Nun lebt sie auf der Couch von ihrer alleinerziehenden Schwester, ihre Kollegen und ihre Chefin nutzen sie nur als billige Hilfskraft aus und ihre Gefühle für ihren besten Freund sind verwirrender als sie sein sollten. Als an einem verregneten Morgen plötzlich die Polizei in ihrem Büro steht und ihr mitteilt, dass ihr Ex-Freund verschwunden ist, steht ihr Leben bereits mehr als nur auf dem Kopf. Glaubt die Polizistin etwa das sie etwas mit dem verschwinden zu tun hat? Und was wäre wenn?
Mit Robyn hat die Autorin eine nahbare Protagonistin geschaffen, die mich ein wenige an das Mädchen von nebenan erinnert. Jeder kennt eine Robyn. Eine junge Frau, die sich endlich einen Namen machen, eine Karriere starten will, auf den ersten Blick grade auf dem Besten Weg ist, sich ein Bilderbuch leben aufzubauen aber eigentlich mit ihrer Familie, ihren Gefühlen und ihrer Situation mehr struggelt, als man zunächst ahnt.
Die Geschichte geht in einem angenehmen Tempo voran und wir lernen beim lesen einiges über Robyns Gefühlswelt und ihrer Beziehung zu ihrem verschollenen Ex-Freund kennen. Ich habe schon Recht zu Beginn des Buches das Gefühl, als wüsste ich schon wie der Plot aussieht – und werde wieder und wieder getäuscht. Die Autorin versteht es wunderbar verschiedene Fährten zu legen und den Leser in eine bestimmte Richtung zu lenken. Dabei ist die Geschichte absolut logisch und nachvollziehbar aufgebaut, sodass am Ende jede Begegnung, jede Handlung und jeder Satz wichtig für das Gesamtbild und die Story sind.
Ich hatte eine menge Freude beim lesen und wollte das Buch teilweise nicht mehr aus der Hand legen. Es fällt mir dennoch sehr schwer es in Sternen auszudrücken. Es war nicht lebensverändernd so wie das Reich der sieben Höfe (fünf Sterne) aber alles andere als schlecht. Gehobenes Mittelmaß. Vielleicht 3.5 Sterne