Ein Fluch bestimmt sein Leben. Ein Wunsch verändert ihr Schicksal. Klingt das nicht absolut vielversprechend? Okay, zugegeben »a whispered curse« liegt schon extrem lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Nicht zuletzt wegen diesem traumhaften Cover. So richtig durchringen es zu lesen konnte ich mich aber nicht. Bis jetzt.
Die Autorin entführt uns an ein Collage: Madison stößt an ihrem ersten Tag am neuen Collage ausgerechnet mit dem heißesten Kerl der gesamten Schule zusammen. Nackt. Als wäre das nicht schon unangenehm genug, trifft sie Darien immer wieder in den peinlichsten Situationen. Und dennoch nimmt er es mit Humor und steigt Madison damit ziemlich zu Kopf. Wären da nur nicht seine seltsamen Regeln an die Darien sich krampfhaft zu halten versucht. Keine Küsse. Keine Berührungen. Keine Gefühle. Denn das könnte sie anziehen. Die Frau in Flammen. Ein Succubus.
An dieser Stelle sollte ich wohl erwähnen, dass ich ein echtes Händchen dafür habe, mir Filme und Bücher auszusuchen die sich um seltsame Sex-Dämonen drehen. A whispered curse ist dahingehend keine Ausnahme.
Gut, ein bisschen schambehaftet und irritiert lese ich also weiter.
Aber jedes Mal wenn es um sie geht. Setzt mein Gehirn eine Sekunde lang aus. Kann man einem Dämon keinen Namen geben? In einem Satz fünfzehn mal sie, sie, sie zu lesen ist wirklich befremdlich. Dabei gibt die Frau in Flammen wirklich alles, um für Darien eben genau das nicht zu sein: eine Fremde.
Mit dem Succubus, Madison und Darien schafft die Autorin drei Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Und zugegeben, ich mag sie alle ein kleines bisschen. Vor allem Darien finde ich super gut ausgearbeitet, nachvollziehbar in seinen Handlungen und einen echt tollen Charakter – besonders wenn er und Madison sich wieder mal einen verbalen Schlagabtausch liefern, komm ich nicht umhin, beim lesen zu schmunzeln. Der Humor in dem Buch ist wirklich spitze.
Obwohl mir das Tempo, die Handlung und der Schreibstil gut gefällt, habe ich hier und da das Gefühl die Autorin verliert sich in ihrem eigenen Plot. Viele Details und zwischenmenschliche Beziehungen sind unglaublich tiefgreifend ausgearbeitet und nehmen unnötig viele Seiten ein – und Szenen die unabdingbar sind, um die Handlung voranzutreiben sind schon in 2-3 Seiten auserzählt. Schade. Auch die beiden weiblichen Protagonistinnen agieren hin und wieder unerwartet naiv und tendieren zu dummen Entscheidungen. Bei einem typischen Teenager-Girl von nebenan ist das vielleicht noch nachvollziehbar – aber das Verhalten einer mehrere hunderte Jahre alten Dämonin wirft in dem Buch für mich nicht nur einmal Fragen und Unverständnis auf.
Insgesamt ist a whispered curse für mich ein nettes Buch gewesen, welches mich jedoch nicht ganz erreichen konnte. 2 Sterne.