Désirée Scheidegger verflicht in diesem Roman einzelne Geschichten von Kindern im Asylantenheim und dem Leben der Protagonistin, welche sich philosophisch mit sich, ihrer Umwelt und ihrer Zukunft auseinandersetzt. Ich fand die Protagonistin sehr interessant. Im Zentrum des Geschehens steht die Brieffreundschaft mit einem Fremden mittels Flaschenpost. Man stellt sich das in der heutigen, schnelllebigen Zeit vor: Zwei Fremde begegnen sich per Brief in einer Flasche. Leider reisst der Kontakt aus einem blöden Zufall ab. Im Raum bleibt, ob sich die beiden schlussendlich doch finden? Am Ende muss der Leser für sich selber entscheiden, was wohl ,,sein’' Ende ist. Realistisch oder romantisch? Optimistisch oder neutral?
Das Buch hat mich auf eine wundersame Weise berührt und mich auch irgendwie zu mir geführt. Auch wenn ich eigentlich ,,nichts’' tun wollte, habe ich den ganzen Tag mit diesem Buch verbracht. :-) Am Ende blieb ich etwas unschlüssig und ja, ein bisschen enttäuscht zurück. Aber ich musste dann eben doch einsehen, dass das Buch eine Fragmentsammlung ist und mir auch nur einen Blick durch ein Schlüsselloch gewährte.
Ich werde bestimmt wieder etwas von der Autorin lesen!