Was für ein wunderbares kleines Buch, das auch heute noch sehr lesenswert ist! Wer den Film noch nicht gesehen hat sollte zuerst das Buch lesen. Beide unterscheiden sich nämlich deutlich voneinander. Der Film ist eine freie Interpretation, die mehr den gesellschaftlichen Normen der Fünfziger- und Sechzigerjahre angepasst wurde. Das Buch ist tiefgründiger, härter, trauriger und macht nachdenklicher. Holly ist eine sprudelnde Persönlichkeit, die auch mal grob und uneinfühlsam sein kann. Durch ihre Schönheit, Eleganz, Exzentrik und ihre Wortgewandtheit zieht sie aber alle, denen sie begegnet in ihren Bann. So auch den namenlosen Schriftsteller, der über ihr einzieht. Sie freunden sich schnell an und er wird ein enger Vertrauter. Trotzdem bleibt Holly geheimnisvoll und sie ist immer für eine Überraschung gut. Erst im zweiten Teil wird das Geheimnis ihrer Herkunft gelüftet. Und Holly zeigt ihre sanftere und verletzlichere Seite. Dieses Buch ist sicher sehr ungewöhnlich gerade für die Zeit, in der es spielt (das Buch ist in den Vierzigerjahren angesiedelt im Gegensatz zum Film, der Ende der Fünfziger- Anfangs Sechzigerjahre spielt). Der Schreibstiel ist sehr locker und das Buch ist leicht zu lesen. Der zweite Weltkrieg tobt und dies kling auch von fern bis zu den Bewohnern der Upper East Side von New York. Es bleibt bis am Schluss spannend mit einer unerwarteten Wendung. Wer gerne einen kurzen Klassier lesen möchte, dem sei dieses Büchlein herzlich empfohlen. Die Jubiläumsausgabe mit Modezeichnungen von Hubert de Givenchy des Verlags KEIN&ABER ist zudem ein richtiges Schmuckstück für’s Bücherregal.