Hier erzählt Trude Teige die andere Hälfte der Geschichte zu den Grosseltern von Jumi Bjerke, die ihres Grossvaters Konrad. Bereits der Band “Als Grossmutter im Regen tanzte” hatte die Autorin ein tief berührendes und erschütterndes Werk geschrieben, welche das Schicksal der jungen Thekla während des Zweiten Weltkriegs zeichnete.
Hier nun begleiten wir Konrad, ihren späteren Ehemann, während seiner Gefangenschaft auf Java, welches zu dem Zeitpunkt in japanischer Hand war. Und müssen einmal mehr erfahren, dass im Krieg auch Zivilisten wie Konrad, der Seemann auf einem norwegischen Handelsschiff gewesen war, mit unbeschreiblicher Grausamkeit behandelt werden. Welche selbst nicht vor Frauen und Kindern haltmacht. Liest man diesen Roman vor dem Hintergrund der derzeitigenKriege in der Ukraine und in Gaza, erweckt dies die grauenhafte Erkenntnis, dass das “Nie wieder4!” leider kaum eine Generation zu überdauern mag.
Wären nicht die Lichtblicke grosser Menschlichkeit, die uns in den Personen der norwegischen Krankenschwestern Sigrid und Magnhild im Buch begegnen, in Konrad und seinem Freund Jerry, die beschriebene Gewalt wäre nicht auszuhalten. Zwar ist die Geschichte Fiktion, die Autorin hat jedoch vertieft recherchiert und die Grausamkeiten der japanischen Besatzer sind hinreichend dokumentiert.
“Und Grossvater atmete mit den Wellen” ist ein wichtiges Buch, welches nicht nur gelesen sondern überdacht werden muss. Vor allem in dieser Zeit, da die Unmenschlichkeit wieder zu wuchern scheint und nur Menschlichkeit uns weiterbringen vermag.
Am Ende schenkt uns die Autorin Hoffnung, als Konrad am Ende in Deutschland Thekla begegnet. Und hier zeigt sich auch die Verbindung zwischen den Büchern von Trude Teige.