Der Spannungsbogen ist grandios gestaltet. Von der ersten Seite an wird der Leser in die Geschichte hineingezogen, und es ist fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Jede neue Wendung sorgt für Nervenkitzel, und durch die ständigen Überraschungen bleibt der Leser bis zum Ende gefesselt. Die geschickte Platzierung von Enthüllungen und der Aufbau mysteriöser Situationen lassen keine Langeweile aufkommen.
Der Tiefgang der Geschichte ist in einigen Abschnitten gelungen, hätte aber an anderen Stellen noch intensiver sein können. Es gibt Momente, in denen die Story emotional oder philosophisch packt, während sie an anderen Punkten eher oberflächlich bleibt. In manchen Szenen hätte man sich mehr Hintergrund und Reflexion über die Motivationen der Charaktere gewünscht, während man an anderen Stellen eine straffere Erzählweise bevorzugt hätte.
Die Handlung folgt einer durchdachten Struktur, bleibt in sich stimmig. Allerdings erweist sich die Theorie der Zeitreisen als so komplex, dass sie den Leser manchmal mehr verwirrt, als ihn in die Geschichte hineinzuziehen. Für diejenigen, die sich tiefer mit dem Konzept der Zeitparadoxien befassen wollen, könnte das eher hinderlich als fesselnd wirken.
Die Protagonisten sind eindrucksvoll und vielschichtig dargestellt. Besonders gelungen ist es, wie man sich schnell mit einigen Charakteren identifizieren kann. Jeder von ihnen trägt ein Geheimnis, das nach und nach enthüllt wird und sie dadurch noch interessanter macht. Allerdings gibt es eine Hauptfigur – die Frau –, die in ihrer Grausamkeit deutlich aus der Rolle fällt. Ihre Brutalität wirkt überzogen und nicht ganz stimmig mit der sonstigen Erzählung, was sie schwerer zugänglich und fast fehl am Platz erscheinen lässt.
Das Cover ist hervorragend gelungen. Es zieht den Betrachter sofort in seinen Bann und gibt einen ersten Eindruck von der düsteren und mysteriösen Atmosphäre des Buches. Die Farben und das Design sind so gewählt, dass das Auge des Betrachters hängen bleibt und die Neugier auf den Inhalt geweckt wird.
Fazit
“Das Buch der tausend Türen” legt am Ende alle Geheimnisse offen und lässt kaum Fragen unbeantwortet, was für ein zufriedenstellendes und abgerundetes Leseerlebnis sorgt. Dennoch hallt die Geschichte nach und beschäftigt den Leser lange nach dem Zuklappen des Buches. Trotz kleiner Schwächen in der Tiefe und der Charakterzeichnung bleibt der Roman fesselnd und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.