Ein schwereres Buch, denn es handelt vom Vietnamkrieg. Eigentlich mag ich keine Bücher über Krieg, aber hier haben mich bereits die ersten Seiten gefesselt. Phong lernen wir gleich zu Beginn kennen. Er träumt von Amerika und weiss, sein Vater war Amerikaner: Seine schwarze Haut ist der Beweis dafür. Diesen Traum haben viele sogenannte Amerasier*innen, also Kinder, die aus Beziehungen zwischen amerikanischen Soldaten und vietnamesischen Frauen entsprangen. Doch der Weg zum Glück ist steinig, gepflastert von grossem bürokratischen Aufwand, langen Wartezeiten, Beweisen, die nahezu nicht erbracht werden können. Denn die schwarze Haut reicht als Beweis nicht aus … Auch Trang und Quynhs Geschichte, die während des Vietnamkriegs spielt, liest sich packend, aber auch erschreckend. Und Dans Kampf mit der Vergangenheit während des Krieges ist spürbar.
Die Autorin vermag es meisterhaft, alle Ebenen miteinander zu verknüpfen – mit einer Wendung, die ich nicht vorhergesehen habe. Deswegen hat es mich positiv überrascht, wie das Buch endet, und obwohl es sehr schwer ist und der Krieg allgegenwärtig, vermag es Nguyen Phan Que Mai doch, aus diesem düsteren Thema ein Buch voller Hoffnung und Frieden zu schreiben.