Zuerst will ich sagen, dass das Cover einfach mega ist. Das Schwarz im Hintergrund, der Wolf in Weiss dann die goldenen Elemente… Noch dazu habe ich mir die Buchmädchen-Ausgabe bestellt und hab das Buch auch noch nicht dem Farbschnitt. Ich hatte schon bei der ersten Ausgabe geliebäugelt, ob ich mir das Buch kaufen soll. Jetzt, nachdem es neu aufgelegt wurde, hab ich sofort zugegriffen.
Élèntine wird mit dem Werwolfs-König verheiratet, um endlich Frieden zwischen den beiden Ländern zu haben. Da sie ein Mensch ist, wird sie nicht wirklich herzlich empfangen und sogar beleidigt und gemieden. Für sie natürlich kein guter Start in ihrem neuen Königreich. Ich verstand sie so gut, keine Ahnung wie ich damit umgegangen wäre. Ein Mensch unter vielen Werwölfen ist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Cayden, der Alpha und König, wirkt von Aussen sehr beherrscht und eiskalt. Es hält zwar Abstand zu ihr, sorgt aber dafür, dass sie in Sicherheit ist. Was leider nicht ganz funktioniert, da es jemanden im Rudel gibt, der sie los werden möchte.
Nebst Cayden ist da auch noch sein Halbbruder Jarson, der sich als einziger Mühe gibt und gute Laune versprüht, damit Élèntine sich ein wenig wohler fühlt. Ehrlichgesagt war er mir von Anfang an ein Dorn im Auge. Ich mochte ihn nicht, doch sie klammerte sich an diese eine Hoffnung von wenigstens jemanden akzeptiert zu werden. Nebst den anonymen Angriffen fängt Élèntine an einige Dinge zu hinterfragen. Sind wirklich alle Werwölfe böse und alle Menschen gut? Sie beginnt ihre Kultur zu verstehen und die Geschichte, wie die Werwölfe entstanden sind. Elfen spielen auch eine Rolle, jedoch kamen sie nur kurz vor, was ich sehr schade fand. Sie wären ein wichtiger Bestandteil, daher hätte es mehr Sinn gemacht, diesen Aspekt noch mehr zu beleuchten. Stattdessen lag der Fokus auf die beiden Hauptprotagonisten, wie sie nach einer Lösung suchten und sich langsam näher kamen. Cayden und Élèntine sind wahrhaftig Enemies, die zu Lovern werden. Die Liebesgeschichte wächst ganz langsam und wirkte für mich gerade deswegen authentisch und schön. Je näher sie Cayden kennenlernt, desto mehr sieht sie sein wahres Gesicht und fühlt sich auch zu ihm hingezogen. Ihre Streitereien zu Beginn fand ich sehr amüsant und auch die Nebencharaktere trugen das ein oder andere dazu bei.
Wir wissen bis zum Ende nicht, wer der Verräter ist, daher bliebt es bis zum Ende sehr spannend. Ich hatte schon am Anfang eine Ahnung, war mir aber dennoch nicht ganz sicher. Einige Szenen waren für mich überflüssig und hätten ausgelassen werden können. Manchmal war die Beschreibung etwas komisch, so dass ich nicht immer den Übergang zur nächsten Szene verstand. Ausserdem gefiel mir Élèntine zu Beginn nicht wirklich, weil sie sich selbst immer wieder unnötig in Gefahr brachte und nach ihrem Kopf ging, obwohl sie eigentlich besser wusste. Mit der Zeit aber wurde es besser, und begann vieles zu verstehen. Auch wenn es ihr schwer fiel, da sie auch sehr temperamentvoll sein kann.
Das Ende hat mich zum einen sehr überrascht und zum anderen gar nicht. Endlich wird erklärt warum Élèntine so ist wie sie ist.
Am Anfang ist es tatsächlich etwas verwirrend und man muss zuerst warm werden, bis man in die Geschichte eintaucht. Danach wird es sehr spannend und ich fieberte mit den Charakteren mit. Ich mag generell Werwolf-Geschichten, daher hat es mich sehr gefreut endlich wieder eins in den Händen halten zu können. Ich mochte die Welt und die Art, wie die Werwölfe in dieser Geschichte ticken. Nicht nur Elfen spielen eine Rolle, sondern auch Götter. Diese Idee fand ich gut umgesetzt. Den Schreibstil mochte ich auch, obwohl ich manchmal Mühe mit den Beschreibungen hatte. Wer gerne düstere Werwölfe mag, ist hier genau richtig.