Einer der Gründe, warum ich das Buch ausgewählt habe, war der Titel. Was sollte Kunst mit einer schwarzen Katze zu tun haben. Dieses Geheimnis wird nach und nach im Buch gelüftet. In verschiedenen Zeitabschnitten, in denen die Hauptfigur Anina vorkommt, werden Teile davon aufgeklärt. Das Gleiche gilt für ihr Leben. Man wird über verschiedene Orte und Momente hin und her bewegt und kann sich so nach und nach ein Bild der Entwicklung dieser ein wenig gewöhnungsbedürftigen Persönlichkeit machen. Ihre emotionalen Empfindungen sind manchmal schwer nachvollziehbar und machen sie nicht immer zu einer sympathischen Figur. Im Gegensatz dazu steht ihre Freundin, die sich im Leben völlig verwirklicht hat und bei der alles zu stimmen scheint, sowohl familiär als auch beruflich. Sie dient Anina als ein Art Spiegel, wie das Leben sein könnte.
Verschiedene Begegnungen führen dazu, dass die Hauptfigur am Ende ihre grosse und für sie zum Leben notwendige Leidenschaft des Zeichnens wieder aufnimmt und so in ein neues Leben startet. Wird sie damit glücklich werden und wird sie auch ihre andere Baustellen angehen?
Wenn der Schreibstil am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist, liest er sich mit der Zeit immer besser. Auch wenn verschiedene Lesestränge und Figuren am Ende nicht aufgelöst werden und viele Fragen offen bleiben, ist das Buch trotzdem abgerundet durch die psychologische und soziale Entwicklung der Hauptfigur.
Eine der Fragen, die das Buch bestimmt aufwirft ist: ab wann gilt eine Person als asozial oder sogar als krank? Was gilt als “normale” Empfindungen und als “normale” Reaktionen?
Wer sich gerne mit solchen Frage beschäftigt, sollte in das Buch reingucken, auch wenn gewisse Teile für mich etwas langatmig waren.