Das Buch hat mein Interesse geweckt, weil ich seit zwei Jahren beruflich mit Hebammen zu tun habe.
Adeline hat 8000 Kindern auf die Welt geholfen. Sie schildert aber nicht nur ihre Erlebnisse und Erfahrungen als Hebamme sowie die Entwicklung des Berufs. Ihr Bericht gewährt auch Einblick in die gesellschaftlichen Aspekte eines Schweizer Bergdorfs zwischen 1908 und den späten 1970er Jahre. Ihre Schilderungen über die Schwierigkeiten, mit denen sie als berufstätige Frau zu kämpfen hatte, haben mich genauso schockiert wie ihre Berichte über die haarsträubenden Zustände und Umstände, unter denen die Frauen damals gebären mussten.
Adeline Favre hat ihre Erinnerungen mündlich geschildert, sie wurden nachträglich verschriftlicht, wobei die Herausgeberin auf Wunsch von Adeline bewusst eine ungeschliffene Sprache benutzte: „Macht aus meinem Bericht keine romantische Erzählung. Es sind harte Tatsachen - gebt sie als solche wieder.“
Eine imposante Frau mit einem spannenden Lebensweg.