Der Stil ist leicht und einnehmend. Wir erleben die Geschichte aus Jellas Sicht und in ihren eigenen Worten. Obwohl ich Anfang der 2000er noch gar nicht lebte, konnte ich mich gut in Jellas Leben und ihre Erfahrungen hineinversetzen.
Die Erzählweise ist so realitätsnah und nachvollziehbar, dass das Buch mich emotional durchgerüttelt hat: Ich habe gelacht, mir die Hand vor die Stirn geschlagen, war wütend und traurig. Manchmal wollte ich Jella schütteln, nur um sie wenige Seiten später wieder in den Arm nehmen und trösten zu wollen. Eine wahre emotionale Achterbahnfahrt, die sowohl bittere als auch schöne Momente umfasst und genau deshalb so eindrucksvoll ist.
Obwohl das Buch ein schwieriges Thema behandelt, bleibt es dennoch sehr lesenswert und wirkt nicht zu schwerwiegend. Es findet die richtige Balance zwischen den ernsten Aspekten und der Leichtigkeit des Erzählens, was es zu einer fesselnden und zugänglichen Lektüre macht.
Ich finde es schön, dass am Schluss nicht Heile Welt ist, denn das ist es im echten Leben selten. Ich finde es aber auch schön, dass der Schluss gleichzeitig auch ein Anfang symbolisiert.
Die einzige Anmerkung, die ich habe, ist, dass die direkte Rede ohne Anführungs- und Schlusszeichen geschrieben wird, was gelegentlich etwas verwirrend sein kann.