[Werbung, Rezensionsexemplar]
Rezension zu Die Wortweberin: Schall und Rauch - Elvira Zeissler
|Band 1| Selfpublisher| Erschienen am 04.03.24 | 408 Seiten | 3.5 Sterne
Chiara kann mit Hilfe von Worten Bilder aus dem Nichts heraufbeschwören. Ihre Gabe nutzte sie bisher nur zur Bespassung der Kronprinzessin. Doch als das Königreich plötzlich in Gefahr gerät und ein Krieg mit den Barbaren unausweichlich scheint, soll eine arrangierte Ehe zwischen der Prinzessin und dem Anführer der Barbaren die Wogen glätten. Doch das Arrangement ist eine Täuschung, denn Chiara wird anstelle der echten Prinzessin ausgeschickt, um verheiratet zu werden und die Feinde auszuspionieren. Eine gefährliche Reise beginnt…
Die Geschichte rund um Chiara hat mich angesprochen, da ich die Idee von der Gabe der Wortweberei sehr interessant fand und darauf gespannt war, wie sich Chiaras Schicksal entwickeln wird. Von Anfang an hatte ich jedoch Mühe, richtig in die Geschichte hineinzufinden. Chiara ein sehr naives Mädchen, welches praktisch nichts hinterfragt, sich sehr zurücknimmt und nur versucht, allen zu gefallen. Diese Verhaltensweisen sind aufgrund ihrer Biografie zwar nachvollziehbar, Chiara konnte mich aber leider nicht für sich einnehmen. Ich fand ihr Verhalten nervig, vor allem am Anfang des Buches. Mit der Zeit wird eine Charakterentwicklung sichtbar und es ist der Autorin gelungen, auch die positiven Charakterzüge der Protagonistin hervorzuheben. Dies hat es mit der Zeit leichter gemacht, Chiara als Protagonistin zu verfolgen.
Was die Handlung betrifft, so muss ich sagen, dass ich erstaunt darüber war, wie detailliert der Weg bis an die Grenze zum Reich der Barbaren beschrieben wurde. Ich hatte eher erwartet, dass der Fokus des Buches auf der Vermählung und Chiaras neuer Rolle als Prinzessin/Spionin liegt. In Tat und Wahrheit ist es jedoch so, dass das ganze Buch von der Reise zu den Barbaren und danach zum Anführer der Barbaren berichtet. Dadurch erschien es mir manchmal so, als würde die Geschichte etwas auf der Stelle treten. Dennoch sind im Laufe dieser Reise viele Schlüsselszenen geschildert worden, welche mir Chiara als Person nähergebracht haben. Ich hatte einfach eine andere Erwartung an den Handlungsverlauf. Auch den Twist am Ende habe ich schon sehr lange vorhergesehen und war ehrlich gesagt überrascht darüber, dass die Prota es nicht erraten hat.
Alles in allem muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte nicht ganz abholen konnte. Ich mag das Worldbuilding und habe einige Szenen wirklich gerne gelesen. Gleichzeitig empfand ich andere Szenen als sehr zäh und wurde mit Chiara nie richtig warm. Daher werde ich die Reihe nicht weiterverfolgen.