Einleitung: Christine Brand ist bekannt für ihre packenden Kriminalromane. Als erfahrene Journalistin arbeitete sie für renommierte Zeitungen und das Schweizer Fernsehen, zudem war sie als Redaktorin und Gerichtsreporterin tätig. Diese Hintergründe ermöglichen es ihr, Kriminalromane zu schreiben, die oft auf wahren Begebenheiten beruhen.
Inhalt: In «Späte Rache» präsentiert Brand 13 kurze Kriminalgeschichten. Einige basieren auf tatsächlichen Ereignissen, andere entspringen der Fantasie der Autorin. Der Schreibstil ist schlicht gehalten, ohne literarischen Anspruch – was in diesem Format auch nicht erwartet werden muss. Die Erzählungen drehen sich um die üblichen Verdächtigen und bekannten Szenarien aus Kriminalfällen.
Zitate: «Der Mann, der am anderen Ende in die Leitung brüllte, war unverkennbar unser Toter.»
«Die App: «Schnapp den Lump» ist ein phantastischer Erfolg.»
Persönliche Meinung: Als großer Fan von Christine Brands bisherigen Büchern war ich gespannt auf diese Veröffentlichung. Leider erfüllt «Späte Rache» nicht die hohen Erwartungen, die ich an die Autorin habe. Die Geschichten wirken, als wären sie unter Zeitdruck entstanden und nicht mit der gewohnten Sorgfalt ausgearbeitet. Der bekannte Tiefgang und die Raffinesse fehlen. Diese Kurzgeschichten können nicht mit ihren sonst so brillanten Romanen mithalten, und ich bin enttäuscht. Ich hoffe sehr, dass sie in Zukunft zu ihrer gewohnten Qualität zurückfindet.
Fazit / Empfehlung: Denis Scheck, der deutsche Literaturkritiker, sagt treffend: «Wir wollen doch immer das Exklusive. Nur bei der Literatur wird es einem so verkauft, dass das meiste auch das Beste sei.» Diese Aussage trifft auch auf «Späte Rache» zu, das trotz seiner Platzierung auf der Bestsellerliste nicht überzeugt. Ich empfehle uneingeschränkt die anderen Werke von Christine Brand, doch «Späte Rache» muss man nicht gelesen haben.