Romy arbeitet als Bibliothekarin in Arvidsjaur, Lappland. Im Husky-Camp einer Freundin lernt sie den Autor Jonas kennen, der an einem neuen Roman arbeitet. Sie freunden sich an, mehr jedoch nicht. Romy weiss, dass Jonas‘ Aufenthalt nur von kurzer Dauer ist. Als er nach Deutschland zurückgeht, bleiben sie in regem Kontakt und nähern sich trotz grosser Distanz an. Romys Schutzmauer aufgrund ihrer letzten Partnerschaft fängt an zu bröckeln. Ist sie offen für eine neue Beziehung?
Erster Eindruck: Das Covermotiv gefällt mir, aber die Farbwahl finde ich unpassend.
Romy ist vor zwei Jahren von Deutschland nach Lappland ausgewandert. Es ist immer wieder schön, Menschen aus der alten Heimat zu treffen und sich auch mal wieder in der Muttersprache zu unterhalten. Nach Jonas‘ Abreise bleiben sie auf unterschiedliche Weise in Kontakt: Whatsapp-Messages, E-Mails und per Telefon. Durch die Distanz und die Schriftlichkeit der beiden erstgenannten Kanäle werden beide mit den persönlichen Fragen mutiger. Es ist für Romy eine grosse und unerwartete Freude, dass Jonas den Kontakt aufrechterhalten wollte. Sie hat sich nämlich insgeheim schon ein wenig in ihn verguckt, aber da sein Schreibaufenthalt nur vorübergehend war, wollte sie sich nicht weiter engagieren, um danach wieder vor einem Scherbenhaufen der Gefühle zu stehen.
Die Beschreibungen sind sehr detailliert, man erfährt viel über Schweden im Allgemeinen sowie Lappland im Besonderen. Der Fokus liegt jedoch auf Büchern – was mir grundsätzlich gefällt –, was ich aber aufgrund des Buchtitels nicht erwartet hatte. Ich habe gedacht, mehr über das Leben und Arbeiten im Husky-Camp zu erfahren. Da jedoch weder Romy noch Jonas im Husky-Camp leben oder arbeiten, ist dieser Ort in den Hintergrund geraten.
Interessant fand ich, dass es in Schweden ein „bibliothekslag“, ein eigenes Gesetz für Bibliotheken gibt, d.h. es ist vorgeschrieben, dass jede Kommune eine Bibliothek hat oder zumindest regelmässig von einem Bücherbus angefahren wird. Zudem kostet die Ausleihe nichts. Schon gewusst?
Fazit: Das Debüt hat mich gut unterhalten; die Geschichte ist prädestiniert für eine Reihe. Von mir gibt es 3 Sterne.