Als Johann kurz vor Kriegsende 1945 desertiert und sich bei Verwandten versteckt, ist nicht klar, ob er seine junge Braut Emmy noch einmal sehen wird. Dass ihn das Nachbarmädchen Frieda in seinem Versteck entdeckt, ist der Sache auch nicht dienlich.
Lose basierend auf den Tagebüchern des Grossvaters von Volker Jarck, ist Johanns Geschichte eine von hunderten, wenn nicht sogar tausenden, wie sie im kriegsgeschüttelten Europa der 1940er Jahre passiert sind. Passieren tut nicht viel und doch hat dieses ruhige Buch eine unglaubliche Aussagekraft, die heute kein bisschen an Aktualität verloren hat. Die Wechsel zwischen Rückblenden, Tagebucheinträgen und der Gegenwart, gepaart mit Passagen im Dialekt, sind gelungen und verleihen dem Ganzen eine schöne, respektvolle Dynamik.
Sprachlich abwechslungsreich und in kurze Kapitel gegliedert, liest sich die Geschichte sehr leicht und lässt einen dennoch teilhaben – manchmal ist weniger eben doch mehr.
Und später für immer ist ein wichtiges Buch, bei dem der Autor so ziemlich alles richtig gemacht hat. Stilistisch ansprechend und mit einem Plot, der Nähe kreiert, bietet diese Geschichte ein paar vergnügliche und nachdenkliche Lesestunden.