Brittainy C. Cherry schafft es einfach immer und immer wieder, mich mit ihrem Büchern mitzureissen. Auch wenn Was wir im Stillen fühlten vom Gefühl her ganz anders war, konnte sie mich auch hier emotional berühren. Dieses Buch fühlte sich nach einem warmen Herbsttag an und versprühte eine grossartige Atmosphäre.
Die Atmosphäre der Geschichte war von der ersten Seite an schon ganz anders als die grundsätzliche Stimmung in ihren anderen Büchern, welche oft sehr bedrückt und traurig ist. Die herbstlichen Farben und das Kleinstadt-Feeling erzeugte eine schöne Grundlage für dieses erste Kapitel. Direkt hat man die Familienverbindung zwischen den Schwestern und ihrem Vater und deren grosse Liebe füreinander gespürt. Man erfuhr zwar, dass es der Protagonistin im letzten Jahr nicht gut ging, hat aber diesen Tiefpunkt anscheinend überwunden und ist nun bereit, in ein neues Kapitel zu starten. Das Buch fühlte sich nach einem Neustart an und ich liebte Yaras Einstellung und die Positivität, die sie trotzdem an den Tag legen konnte. Sie tat mir aber auch leid, da die Beziehung mit Cole sehr schlimm für sie gewesen sein muss. Diese Themen berührten in der Geschichte und haben auch für viel Spannung gesorgt. Auch der Schreibstil der Autorin ist immer wieder ein absolutes Highlight, welches mich einfach begeistert.
Yara war eine tolle Protagonistin, die mit ihrer herzlichen und sympathischen Art sofort punkten. Sie war ein absoluter Sonnenschein und beliebt bei fast allen Menschen in ihrer Kleinstadt. Sie wollte es immer allen recht machen und hatte aber auch grosse Schwierigkeiten damit, sich durchzusetzen und ihre Wünsche auszusprechen. Das hat sie sehr authentisch und gut nachvollziehbar gemacht. Auch ich habe sie deshalb sofort in mein Herz geschlossen. Das Gegenteil dazu war Alex, Restaurantinhaber, hat genau wie Yara nach ihrer Scheidung einen schlechten Ruf und ist nicht wirklich für seine Positivität bekannt. Bei ihm war ich mir aber von Anfang an sicher, dass sich da noch viel mehr hinter seiner Fassade verbirgt. Über den Perspektivwechsel habe ich mich dann riesig gefreut, da ich es liebe, wenn man beide Seiten kennenlernen kann. Seine Gefühlslage war ziemlich gegensätzlich zu Yaras und man spürte seine Traurigkeit und Überforderung sehr deutlich. Dies verbarg er aber und unterdrückte seine Gefühle, um einen anderen Anschein zu erwecken. Diese Verschlossenheit ist sicherlich mit ein Grund, warum er fremden Menschen nicht wirklich sympathisch erscheint. Die Angriffe auf sein Restaurant fand ich sehr heftig und verspürte direkt viel Mitleid mit ihm. Die beiden hatten eine ganz spezielle Verbindung, welche mich sehr neugierig gemacht hat. Ihre Abneigung hat sich langsam in etwas anderes verwandelt und man konnte Schritt für Schritt miterleben, wie sie sich gewandelt haben.
Das Buch konnte mich sehr packen und bot eine wunderschöne Unterhaltung. Besonders das Thema mit Cole sorgte für viel Spannung und nervenaufreibende Konversationen. Die beiden Protagonisten waren einfach interessante Charaktere, die viel bieten konnten. Aber auch auf emotionaler Ebene packte mich das Buch.
Insgesamt war Was wir im Stillen fühlten ein wunderbares Buch, welches mich mit seiner Atmosphäre und den Protagonisten sehr packen konnte. Es war anders als ihre anderen, meist sehr deprimierenden, Bücher und war auch dadurch ein einzigartiges Buch. Ich freue mich auf mehr und vergebe sehr gerne 5 Sterne.