Detektivin Megan Jäger, Band 1: Ein Tag wie jeder andere im Tropenhaus in Frutigen? Beileibe nicht! Eine Schulklasse entdeckt eine Leiche im Störbecken. Kurz darauf wird ein Teenager aus Reichenbach vermisst. Ida Jäger, pensionierte Konsulin und Besucherführende im Tropenhaus, sowie ihre Nichte Megan Jäger, Detektivin bei der Kantonspolizei Bern, beginnen zu ermitteln…
Erster Eindruck: Das Cover mit den beeindruckenden Stören gefällt mir sehr gut.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Lange Zeit blieb ich jedoch im Unklaren, inwiefern diese Protagonisten nun mit der Geschichte etwas zu tun haben.
Ravichandra ist die attraktive Teenager-Tochter des Kochs im Tropenhaus und hilft dort gelegentlich aus, um ihr Taschengeld aufzubessern. Am nächsten Tag wird sie tot aufgefunden. Silvan ist mit Kumpels auf Tour und trifft auf zwei Mädels, die ziemlich viel Alkohol getankt haben. Als das eine sich übergeben muss und sich in einem erbärmlichen Zustand befindet, begleitet er sie nach Hause. Tags darauf bemerkt seine Mutter, dass er nicht nach Hause gekommen ist.
Die Idylle im Berner Oberland ist also jäh gestört: ein Teenager tot, ein anderer vermisst. Können das Zufälle sein? Megan Jäger glaubt nicht daran. Für die Ermittlungen schlüpft sie ein paar Tage bei ihrer Tante Ida in Spiez unter, um näher am Tatort zu sein. Ida ist ihr zudem eine grosse Hilfe, da sie die Mitarbeiter des Tropenhauses und die Umgebung gut kennt.
Mir haben Megan und Ida sehr gut gefallen. Megan ist Halbkenianerin und merkt, dass sie im Fitnesslevel etwas nachgelassen hat: „Nach wenigen Metern keucht Megan wie ein altes Flusspferd und nimmt sich vor, unbedingt wieder mehr Sport zu treiben, zwei Kniebeugen am Morgen reichen nicht.“ Wenn das gereicht hätte, wäre das ab sofort mein Sport! Ida ist ebenfalls eine interessante Frau, die ihren Kater Tizian über alles liebt – und er kann Megan nicht leiden. Regionalkrimis sind immer interessant, vor allem, wenn man die Gegend kennt. Es macht das Ganze aber auch ein wenig unheimlich, da es diese Orte eben tatsächlich gibt und ich öfters dort bin. Der Einstieg in die Reihe ist gelungen; das Buch hat sich flüssig lesen lassen und war spannend – 4 Sterne.