Sofia ist jung, gerade fertig mit ihrem Studium und weiss nicht, wohin sie in ihrem Leben eigentlich will. Da wird sie bei einem Vortrag auf die Gemeinschaft “Via Terra” aufmerksam, besonders auf ihren charismatischen Vorsteher Franz Oswald. Dieser lädt sie ein, seine Philosophie kennen zu lernen und so reist Sofia auf die einsame Schäreninsel, wo die Gruppe um “Via Terra” in einem alten Herrenhaus lebt, arbeitet und Seminare für wohl situierte Sinnsuchende anbietet. Sofia ist erst skeptisch, lässt sich aber auf die Praktiken ein und erlebt bald schon, wie sie tatsächlich innere Ruhe findet. So beschliesst sie, nach Absolvierung des Programms auf der Insel zu bleiben und für vertraglich festgelegte zwei Jahre Teil der Gemeinschaft zu werden. Erst schleichend, dann rasant verwandelt sich das Herrenhaus in ein Gefängnis, dessen Anführer Oswald immer brutalere Methoden erfindet, um sein Personal zu indoktrinieren und zu bestrafen. Als Sofia klar wird, in was sie da hineingeraten ist, scheint es bereits zu spät.
Die Entwicklung der Geschichte ist ziemlich vorhersehbar, gerade das macht die Tragik um den Alltag egal welcher Sekte dieser Welt erlebbar. Die Autorin war selbst 25 Jahre lang Mitglied einer solchen Gemeinschaft, und dieses Wissen schwingt beim Lesen mit und berührt auf sehr reale Weise. Und der Schluss offenbart Oswalds teuflische Gabe der Manipulation derart erschreckend, dass ich Band 2 möglichst bald lesen muss! Die Handlung scheint nun doch nicht mehr so vorhersehbar zu sein…