„Und dahinter das Meer“ von Laura Spence-Ash erzählt die Geschichte der 11-jährigen Bea, die von ihren Eltern während des Zweiten Weltkriegs von London in die USA geschickt wird, um dort in Sicherheit aufzuwachsen. Die Grundidee des Romans – ein Kindertransport und die emotionalen Herausforderungen des Fremdseins – ist spannend und bietet viel Potenzial. Bea lebt sich gut bei ihrer Gastfamilie ein, aber nach Kriegsende fällt ihr die Rückkehr schwer, nicht zuletzt wegen ihrer wachsenden Gefühle für William, ihren Gastbruder.
Leider haben mich die Emotionen der Figuren nicht wirklich erreicht. Die Geschichte plätschert ruhig und unaufgeregt dahin, ohne große emotionale Höhepunkte. Der Schreibstil ist angenehm und entspannt, aber es passiert stellenweise einfach zu wenig, was den Roman teilweise langatmig wirken lässt. Für mich ist es eher ein Hörbuch, das sich gut im Hintergrund oder zum Entspannen eignet, ohne dabei allzu tief zu berühren.
Das Hörbuch wird von Sandrine Mittelstädt sehr angenehm und einfühlsam gesprochen, die Stimme und Betonung passen gut zur ruhigen, unaufgeregten Erzählweise des Romans. Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen für dieses Debut.