Tilda hat einen beeindruckenden, durchgeplanten Alltag: Studieren, Arbeiten an der Supermarktkasse, sich um die kleine Schwester Ida kümmern und den Haushalt schmeissen. Die Mutter ist depressiv und alkoholkrank, einen Vater gibt es nicht. Zum Ausgleich geht Tilda gerne ins Schwimmbad, um ihre 22 Bahnen zu schwimmen. Als plötzlich Viktor in ihr Leben tritt, scheint alles gut zu werden. Viktor ist Ivans Bruder, mit welchem Tilda früher in der Schule befreundet war und welcher ebenfalls immer 22 Bahnen schwimmt. Doch auch Viktor trägt eine grosse Last mit sich. Als dann bei Tilda zu Hause die Situation völlig ausser Kontrolle gerät, scheint nichts mehr sicher zu sein.
Die tragische Geschichte eines instabilen Familienlebens wird auf eine unglaublich gute Art und Weise beschrieben; treffsicher, traurig und doch so zart. Der Schreibstil von Caroline Wahl ist perfekt für dieses Buch, man wird von der ersten Seite an durch das Buch getragen wie auf einer Welle. Jung, leicht, kurz und bündig. Es hat mir sehr gut gefallen und ich wurde vom ersten Satz an in Tildas Leben katapultiert. Ich finde es sehr beeindruckend, wie Caroline Wahl es schafft, mit wenigen Worten so viel zu erzählen. Auch das Cover widerspiegelt die Geschichte zu 100%.