Das kleine Buchcafé, Band 1: Marlene hat Literaturwissenschaft studiert und nun den Doktortitel erhalten. Das ist wohl etwas, worauf man stolz sein könnte. Nicht aber Marlene, denn sie findet keinen richtigen Job – einmal überqualifiziert, einmal zu wenig Erfahrung. Damit sie über die Runden kommt, nimmt sie einen Aushilfsjob in einem kleinen Buchcafé an. Sie entwickelt Ideen, wie das in die Jahre gekommene Geschäft in die Neuzeit gehievt werden kann. Als Johannes das Buchcafé betritt, hinterlässt er mächtig Eindruck…
Erster Eindruck: Ein zum Buchtitel passendes Cover, nur die Katze und die Schmetterlinge sind für mich nicht stimmig.
Doktorin der Literaturwissenschaft – wow! Ja, das klingt wohl gut, aber erstens hat Marlene nicht mit den Bestnoten abgeschlossen und zweitens hat sie beim Lehrstuhl gekündigt, da sie ein Verhältnis mit ihrem Chef hatte. Oha! Ihre Mutter und ihr Opa – beide Koryphäen auf ihrem Gebiet – sind alles andere als begeistert. Marlene fühlt immer den Druck, sich beweisen zu müssen. Nun nimmt sie auch noch einen so läppischen Job an, das geht ja gar nicht. Für Marlene ist klar, dass dies nur vorübergehend sein wird, denn sie muss ja von irgendetwas leben und die Miete bezahlen. Die Arbeit im Buchcafé gefällt ihr viel besser als erwartet, kann sie sich doch selbst einbringen und sogar einen Schreibworkshop nach Ladenschluss abhalten. Johannes will seine Schwester Amelie, die am Workshop teilnimmt, abholen. Marlene befürchtet jedoch einen Überfall…
Marlene und Johannes haben mir beide sehr gut gefallen. Sie ist jedoch viel zu sehr davon abhängig, was ihre Familie von ihren Entscheidungen hält und bei Johannes und seinen Eltern gibt es ungelöste Konflikte. Die für mich interessanteste Figur war Lotte, die Besitzerin des Buchcafés: auf den ersten Blick etwas raubeinig und nicht sehr mitteilsam, doch je besser man sie kennt, desto mehr gibt sie von sich preis. Die Geschichte war im Nu ausgelesen und hat mich sehr gut unterhalten – 4 Sterne. Ich freue mich auf die Fortsetzung.