Valerie Gschwendt übernimmt vorübergehend die Leitung der Künstleragentur ihrer Mutter, da sie sich einer Operation unterziehen muss. Dabei stellt Valerie fest, dass der erfolgreichste Maler, Konstantin Brauer, schon lange nichts mehr geliefert hat. Sie will den Künstler aufsuchen und ihrer Mutter dabei gleichzeitig beweisen, dass sie die Künstleragentur gut leiten kann. Der Weg zum Künstler ist im wahrsten Sinne steil, denn dieser weilt in einer abgelegenen Berghütte. Er ist wenig über den Besuch erfreut, steckt er doch mitten in einer Schaffenskrise…
Erster Eindruck: Ein schönes, idyllisch wirkendes Cover – gefällt mir sehr gut.
Valeries Mutter Hedwig, pardon, sie will Hedy genannt werden, ist schon eine Nummer für sich. Sie ist sehr eitel, daher will sie auch nicht mit Hedwig angesprochen werden, da sie dieser Name alt macht. Glücklicherweise hat sie einen acht Jahre jüngeren Partner, denn einen so „Alten“ wie sie selbst ist, will sie nicht. Die Leitung der Agentur vorübergehend an die Tochter zu übergeben, fällt ihr gar nicht leicht, aber sie weiss, dass es nicht anders geht.
Nun ist Valerie voller Tatentrang: Kurz mal eben zu ihrem erfolgreichsten Künstler, nach dem nächsten Bild fragen – und am besten gleich mitnehmen – erledigt. Tja, so geht es eben nicht. Zuerst der steile Anstieg auf den Berg, dann die frostige Begrüssung und – als Kirsche obendrauf – der Hinweis, dass er seit einiger Zeit nicht mehr malt. Seine Muse hat ihn verlassen! Valerie hat nicht damit gerechnet, dass der Künstler so ruppig reagiert und nicht mehr malt. Das kann sie ihrer Mutter keinesfalls sagen!
Ich sah Valerie bildlich vor mir, wie sie den Berg hinaufklettert – guten Mutes und mit der Überzeugung, dass dies schnell abgewickelt sein wird. Dann steht sie vor der Hütte und kein Zeichen von Gastfreundschaft oder so. Aber Künstler wird ja nicht umsonst eine zarte Künstlerseele nachgesagt. Das hätte sie wohl vorher bedenken sollen…
Für mich war es das erste Buch der Autorin, insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Die Geschichte hat sich flüssig lesen lassen und hat mich gut unterhalten – von mir gibt es 3 Sterne.