Luk und Max, Max und Luk. Und rundherum passiert das Leben. Die Leserschaft begleitet die beiden jungen Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, über mehrere Jahre und bekommt einen Eindruck, was es im Deutschland der 1960-er und 1970-er Jahre hiess, anders zu sein. Und anders ist auch dieses Buch.
Die Geschichte liest sich angenehm und gewinnt im Verlaufe des Fortschritts immer mehr an Tempo. Der Autor spielt gekonnt mit verschiedenen Sprachstilen und gibt so nicht nur den Protagonisten, sondern auch den jeweiligen Situationen eine ganz individuelle Note. Detailliert, aber nie zu fest im Detail. Teils komplex, aber nie überladen. Manchmal langsam und dann wieder dynamisch. Aber auf jeden Fall immer lebensnah. So tauchen Figuren auf, die man als Leser:in sofort ins eigene Leseerlebnis integriert, nur damit sie ein paar Kapitel später wieder verschwinden. Not to be continued… Toll!
Elyseo da Silvas Roman ist ganz vieles: eine Gesellschaftsstudie, ein Zeitzeugnis, eine Coming-of-Age-Geschichte, eine Lovestory, eine Familiensaga, ein Drama und ein bisschen auch ein Krimi. Aber in erster Linie ist es ein gutes Buch, das man kaum mehr weglegen kann.