Daniel Everett besuchte über mehrere Jahre hinweg einen Stamm der Pirahã, ein indigenes Volk in Brasilien. Everett ist Linguist und überzeugter Christ, sein Ziel war zunächst einmal die Menschen dort vom christlichen Glauben zu überzeugen und dann wollte er auch ihre Sprache lernen und sie analysieren. Das mit der Sprache klappte ziemlich gut, lebte Everett doch mehrere Jahre bei und um die Pirahã herum, sie haben ihn als Gast gerne aufgenommen und ihn im, manchmal unwirtlichen, brasilianischen Dschungel an die Hand genommen. Zum Glück klappte aber das mit dem missionieren nicht. Denn im Denken, Sprechen und Leben der Pirahã gibt es kein “gestern” oder “morgen”. Sie erzählen nicht von Erlebnissen, die sie selber nicht erlebt haben, das gehört einfach nicht zu ihrem Weltbild. Und so stand Everett mit seiner Bibel und seinen Geschichten über diesen “Jesus Christus” ziemlich alleine unter diesen Menschen da. Also hat er ihre Sprache analysiert und so einen Zugang zu ihrer Welt erhalten, was seine eigene Weltansicht stark ins Wanken gebracht hat.
Indigene Völker interessieren mich sehr, gerade weil sie nicht Kontakt zu unserer sogenannten “hochmodernen” und “zivilisierten” Welt haben. Everett ging mit dem Gedanken “Ich werde diese Menschen vor ihrer Unwissenheit retten und ihnen die Erlösende Botschaft, das Evangelium, bringen.”. Doch eigentlich waren es die Pirahã, welche ihm Dinge beibrachten und zum Glück konnte Everett diese Lehrstunden annehmen und ein so unterhaltsames und lehrreiches Buch verfassen.