Ich fiebere jetzt schon den beiden Folgebänden von «Willkommen auf Tuga» entgegen! Francesca Segal entführt uns und ihre Protagonistin, die Tierärztin Charlotte Walker, als allwissende Erzählerin für ein Jahr auf eine fiktive Insel vor der Küste Brasiliens. Ich habe es geliebt, in die Welt dort einzutauchen, die sich von unserem Alltag radikal unterscheidet. Weil die Insel mehrere Monate im Jahr vom Rest der Welt abgeschnitten ist und auch während der übrigen Zeit nicht gerade häufig von Schiffen angesteuert wird, ist die Zeit auf Tuga in gewisser Hinsicht stehen geblieben. Dort ist alles auf das Wesentliche reduziert, auch die medizinische Versorgung. Umso enger sind die sozialen Strukturen. Hier kennen sich alle – was natürlich Vor- und Nachteile hat – und helfen einander. Segal wechselt regelmässig die Perspektive, sodass wir nicht nur Charlotte, sondern auch die ganz unterschiedlichen, teils verschrobenen, aber allesamt markanten und äusserst sympathischen Einheimischen kennenlernen.
Es geht um Familie und die Suche nach Identität, es gibt romantische Verwirrungen, zu lüftende Geheimnisse uvm. – das pralle Leben in komprimierter Form, würde ich sagen.
Ich bin jedenfalls schon enorm gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass Band 2 nicht allzu lange auf sich warten lässt.