Nils, Benjamin und Pierre erfüllen ihrer verstorbenen Mutter den letzten Wunsch. Sie fahren zusammen im Auto zum Ferienhaus ihrer Kindheit am See, irgendwo in den schwedischen Wäldern und verstreuen dort die Asche der Mutter über dem See. Auf dieser Reise lernt der Leser/die Leserin diese hoch dysfunktionale Familie mit ihrer tragischen Geschichte kennen.
Der Autor erzählt die Geschichte sozusagen gleichzeitig von vorne und von hinten. Die Rahmenhandlung erzählt die Geschichte von der Gegenwart aus rückwärts, also der Reise an den See, um die Asche zu verstreuen. Dazwischen kommen Geschehnisse aus der Kindheit, die sich ihrerseits von der Vergangenheit in die Gegenwart bewegen, so dass am Schluss die beiden Zeitachsen wieder aufeinander treffen. So entsteht eine ungewöhnliche Spannung. Die Geschichte entblättert sich vor den Augen des Lesenden Stuck für Stück. Das tönt kompliziert. Die Sprache ist aber klar, präzise und differenziert, so dass man dem Handlungsstrang gut folgen kann.
Das Buch hat mich tief beeindruckt und fasziniert, sowohl inhaltlich als auch der Erzählstil sind absolut bemerkenswert. Auf der Umschlagrückseite bei den Stimmen zum Buch steht das Wort Meisterwerk. Dem kann ich mich nur anschließen.
Ich kann das Buch Psycholog:innen und Therapeut:innen empfehlen sowie allen, die Familiengeschichten und einen ungewöhnlichen Erzählstil mögen.
Medium: Buch