(Inhalt vgl. Cover)
Hörbuch
Das Cover gefällt mir sehr gut, passt aber nicht zur Geschichte. Es geht nicht um Repräsentationsanlässe oder sonstige schimmernde Auftritte. Die Geschichte ist ernster und die historischen Gegebenheiten scheinen gut recherchiert. Die verschiedenen Themenblöcke sind alle miteinander verbunden, fokussiert hat sich die Autorin jedoch auf die Graphologie und deren Anwendung in der Auswahl der DDR-Bürger, welche 1974 nach Bonn übersiedeln sollten, um in der künftigen Ständigen Vertretung der DDR zu arbeiten. Interessant fand ich die Schilderungen um die Methode, Anwendung, Bedeutung und Erforschung der Graphologie. Zum Nachdenken bewegt hat mich die spürbare Verunsicherung der Hauptprotagonistin, wem sie unter den verschiedenen Spionageverdächtigen vertrauen konnte. Dies hat ihren und den Alltag ihrer jungen Familie stark belastet. Aktuell zu jener Zeit war die Spionagetätigkeit von Günter Guillaume, DDR-Agent im Bundeskanzleramt. Diese war mit ein Grund für den Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt, für den Guillaume gearbeitet hat.
Die Stimme der Leserin hätte ich mir differenzierter gewünscht. Die Sprunghaftigkeit zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat den Lesefluss oft gehemmt.