… was hauptsächlich an der Sprache liegt. Ohne direkte Rede (zwar durchaus da, aber nicht gekennzeichnet) wird durch das Buch gehetzt, Sätze werden nur durch Kommas getrennt. Dies ist nicht meine Sprachwelt. Dass zu Beginn “gefundene Figuren” erwähnt werden, finde ich lobenswert, aber bei den vielen Vincents und Theos dachte ich mir, ohjeohje.
Wem der Schreibstil gefällt, den erwartet ein tolles Buch, das die Figuren, allen voran Jo, die Schwägerin von Vincent van Gogh, interessant zeichnet und mit Gina, einer in der heutigen Zeit lebenden Kunststudentin, vermischt. Beide Stränge erzählen Episoden der Familiengeschichte, bei dem mich die vergangene definitiv besser abholen konnte. Alles in allem für mich aber ein sehr lehrreiches Buch, welches Vincent van Gogh doch nochmals anders beleuchtet und der Star Johanna van Gogh-Bonger ist.
"Kunst ist nicht nur das Werk, Kunst ist auch der Prozess ihres Entstehens, all das Leben, das die Dichterin oder der Maler investiert, die Tage, Monate, Jahre, die Unsicherheit, ob all die Arbeit irgendwann zu Brot werden wird.» Dieses Zitat stammt aus dem Buch und finde ich sehr passend.