Ich weiss nicht so recht, was ich von diesem Buch halten soll. Es ist düster, gespickt mit Mord, Todschlag, Verrat, Drogen, Erpressung, Folter. Es ist sprachlich für mich ein Desaster. Eine abgehackte, vulgäre Sprache, die mir überhaupt nicht zusagt. Und trotzdem habe ich das Buch zu Ende gelesen …
Maror, aus dem Hebräischen, bezeichnet die bitteren Kräuter, die am Pessach-Fest gegessen werden. Bitter ist eigentlich die ganze Geschichte, denn - laut Autor - ist dies alles wahr. Und es sind definitiv keine schönen Dinge. So begleitet man Cohen, den korrupten Polizisten, durch mehrere Jahrzehnte, findet sich mitten in der Geschichte Israels. Er ist nicht immer die Hauptperson, aber der rote Faden. Ein Buch, welches mich erschreckt und bedrückt hat. Und immer war da die Hoffnung, dass eben doch alles gut wird und sich Frieden einstellt. Bekanntlich stirbt diese zuletzt - in dem Fall mit dem letzten Satz.
Für mich ein Buch, das mich etwas sprachlos zurücklässt und bei dem ich durch und durch zwiespältige Gefühle habe. Ich glaube, wäre es weniger düster und “platt” geschrieben, hätte ich es klarer weiterempfehlen können. So muss glaube ich jeder für sich entscheiden, ob er dem Sog gewachsen ist. Ich war es wohl nicht immer …