Was werden künftige Generationen zu unserem Lebensstil im Angesicht des Klimawandels sagen? Dieser Frage geht John Ironmonger in seinem schmalen Buch «Das Jahr des Dugong» nach.
Es ist gerade auch wegen der Kompaktheit ein eindringliches Plädoyer dafür geworden, dass wir unser Verhalten entsprechend ändern sollten. Ironmonger hält sich beim Entwurf seiner Zukunftsvision an «Die unbewohnbare Erde: Leben nach der Erderwärmung» des US-amerikanischen Journalisten David Wallace-Wells. Die Reduktion auf die Kernbotschaft bedeutet im Umkehrschluss, dass die Figuren eher Statisten sind. Es geht nicht wirklich um sie, sie sind die Boten.
Das Büchlein liest sich schnell, das Gedankenspiel (die Hauptfigur wird 2019 eingefroren und x Jahrhunderte später wieder aufgetaut) ist reizvoll und nicht allzu moralapostelmässig, aber ob wir dadurch weniger reisen, uns überwiegend vegetarisch und palmölfrei ernähren, unser Konsumverhalten ändern etc.? Die Lektüre eignet sich auf jeden Fall für stundenlange Folgegespräche.