[Werbung, Rezensionsexemplar]
Rezension zu Blick in die Angst: Always Watching - Chevy Stevens
|Fischer Verlag| Erschienen am 26.06.24 | 496 Seiten
Heather ist traumatisiert und depressiv als Nadine sie das erste Mal antrifft. Als ihre zugewiesene Psychotherapeutin kommen die beiden Frauen ins Gespräch und Nadine erfährt schnell, dass eine gewisse Sekte verantwortlich für den psychischen Zustand ihrer Patientin zu sein scheint. Gleichzeitig werden viele alte Erinnerungen bei Nadine ausgerüttelt. Denn sie selbst hat eine persönliche Vergangenheit mit dieser Sekte…
Wie immer bei Chevy Stevens mochte ich unsere Prota, in diesem Fall Nadine, sehr gerne. Es ist spürbar, dass ihr das Wohlergehen ihrer Patient*innen am Herzen liegt. Gleichzeitig verhält sie sich sehr menschlich dadurch, dass sie durch die Gespräche mit Heather mit ihren eigenen Erinnerungen anfängt zu ringen. Von da an entwickelt sich die Geschichte eher gemächlich weiter. Ich bin trotzdem immer am Ball geblieben, da Stevens es meisterhaft beherrscht, eine drückende und angespannte Atmosphäre zu erschaffen. Das Thema Sekte ist in diesem Genre nichts Neues, dennoch wurde es meiner Meinung nach gut und authentisch umgesetzt. Ich habe die Hilflosigkeit, Wut und Verletzung von Nadine mitgefühlt und habe mir, genauso wie sie, Gerechtigkeit gewünscht.
Zu kritisieren habe ich zwei Dinge: Einerseits hätte ich eine Triggerwarnung angebracht gefunden, da doch sehr krasse detaillierte Szenen geschildert werden und das Buch viele verschiedene traumatische Themen aufgreift. Andererseits habe ich viele der Plot Twists schon erahnt. Es gab einige Momente, in denen ich durchaus überrascht wurde, aber alles in allem besticht das Buch nicht durch eine unvorhersehbare Handlung. Dafür wartet sie mit viel Spannung, Echtheit, Gefühlen und Drama auf, was mich schlussendlich überzeugen konnte.
Abschliessend kann also festgehalten werden, dass ich auf jeden Fall eine Empfehlung für “Blick in die Angst” aussprechen kann. Wem die Triggerpunkte nichts ausmachen, der kann sich auf eine fesselnde und authentische Geschichte freuen, bei welcher man von Anfang bis Schluss mitfiebert.