Wenn Sie auch die Tendenz kennen, Situationen zu „katastrophisieren“, könnte dieses Buch das Richtige für Sie sein. Katastrophisieren? Das heisst, eine abwärtsführende Spirale von Sorgen macht aus einem dumpfen Schmerz gleich eine bedrohliche Krankheit. Ein Knacken im Knie? Ein künstliches Kniegelenk ist der nächste Schritt. Nein, falsch! Bernd R. Hock, Heilpraktiker für Psychotherapie mit eigener Praxis, Bühnenkünstler, Vortragsredner, will in diesem Buch aufzeigen, wieder mehr Dankbarkeit und Zufriedenheit zu spüren, im Moment zu leben, einfach jetzt – mit Gottes Hilfe.
Erster Eindruck: Ein witziges Cover, ein auffordernder Titel – gefällt mir.
Ich habe von Bernd Hock vor ein paar Jahren sein Buch „Immer im Rampenlicht – Mit Gott auf der Bühne und hinter den Kulissen“ gelesen, was mich sehr gut unterhalten, mich aber auch zum Nachdenken gebracht hat. Als ich nun dieses Buch (bzw. Büchlein) sah, war ich sehr darauf gespannt. Ich erlaube mir, den Autor wie schon im vorgenannten Buch mit Vornamen anzusprechen.
Es ist vermutlich jedem klar, dass bei einem solchen Buchtitel und dem witzigen Cover kein „knochentrockenes“ Sachbuch zu erwarten ist, oder? Mir hat der Mix von Bibeltexten, (seinen) Erlebnissen aus dem Alltag und vor allem auch dem Humor sehr gefallen („der humorvoll-satirische Moment“ lockert die Kapitel nochmals auf).
Bernd kennt das Sorgenkarussell gut – ich im Privaten leider auch. Immer wieder arbeitet er daran, sich auf den Moment zu besinnen und sich nicht Tage, Wochen, Monate im Voraus zu sorgen.
„Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten mit sich bringt.“ Matthäus 6,34 (HFA)
Ich weiss das sehr gut. Mein Kopf weiss das. Aber trotzdem tappe ich immer wieder in die Sorgenspirale. Aber genau solche Texte (wie die vorliegenden) helfen mir, mir dessen bewusst zu werden. Und zu sagen: „Stopp“. Wenn es nur so einfach wäre „Sorgen raus, Freude rein“…
Es hat mir gefallen, als Bernd erwähnte, einmal den Wachstumsprozess der Lilien zu beobachten. Kurz mal innezuhalten, hinzuschauen, zu sinnieren. In der Schule hatten wir mal die Aufgabe, eine Blumenwiese über ein paar Wochen zu beobachten und zu dokumentieren. Fleissig besuchte ich „meine“ Wiese neben dem Pfarrhaus, notierte das Wachstum der Pflanzen, vermerkte die Insekten, die ich zu sehen bekam, presste Blumen für den abzuliefernden Aufsatz, machte Fotos. Ich lebte völlig für diesen Moment auf meiner Wiese. Danke, Bernd, für diese Erinnerung!
Auch in diesem Buch wurde ich sehr gut unterhalten, habe aber auch einige Denkanstösse erhalten. Von mir gibt es 5 Sterne.