Einleitung: Philipp Gurt (56) stammt aus einer Bündner Bergbauernfamilie mit acht Kindern. Diese Herkunft prägt seine Engadiner Kriminalromane stark. Alle bisher veröffentlichten Geschichten von ihm erreichten Spitzenplätze in den offiziellen Schweizer Bestsellerlisten. Wen wundert das?
Inhalt: Der Titel des Buches könnte irreführender nicht sein. Alles deutet zwar auf etwas Ungewöhnliches hin – eine weibliche Person verstarb in einem See. Doch bei genauer Betrachtung entfaltet sich ein Fall, dessen Komplexität mit den Gebirgen des Engadins vergleichbar ist: ein Berg von Ungereimtheiten, Überraschungen, Irreführungen, Fehlinterpretationen, Emotionen und weiterem mehr. Hier leben die Schönen und Reichen unter sich, oft hinter Fassaden einer unrealistischen Welt. Wenn jedoch unverhofft äußere Einflüsse auf ihren speziellen Lebenswandel wirken, verlieren sie nicht selten die Bodenhaftung. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Menschen, die in dieser kargen und rauen, aber wunderschönen Natur geboren wurden – sie bleiben fest verwurzelt in ihrer Heimat.
Anastasia Maranta, die Tochter eines Milliardärs, wird bei Morgendämmerung tot in einem Ruderboot aufgefunden. Der Fall wird Corina Costa, einer Alpinpolizistin, zur Bearbeitung übertragen. Die naturverbundene Beamtin lebt einsam auf einem Hof oberhalb Pontresina. Je mehr sie sich mit der Toten im Ruderboot beschäftigt, desto persönlicher, verstrickter, gefährlicher und spannender wird der Fall.
Zitate: “Ich weiß, es ist nur Geld, aber manchmal ist man so arm, dass man nur das zu verschenken hat.”…“Die Natur ist immer kostenlos, sogar für die Reichen.”
Persönliche Meinung: Gurt versteht es ausgezeichnet, feinfühlig und treffend den Unterschied zwischen den sogenannten “einfachen Leuten” und der Welt der Reichen und abgehobenen Gesellschaft herauszuarbeiten. Zudem beschreibt er die herausragende Bergwelt und deren Natur auf beeindruckende Weise.
Fazit / Empfehlung: Wer St. Moritz und seine Umgebung kennt, muss diesen exzellenten Bündner Kriminalroman gelesen haben! Es empfiehlt sich, vor dem Lesebeginn im Internet die Villa Chantarella in St. Moritz anzusehen.