Unschlüssig stehe ich im Frühjahr 2024 in der OF Basler Filiale vor dem Regal mit den Neuerscheinungen. Kein einziger Klappentext vermag mich zu überzeugen: Entweder sind mir die Themen zu weit hergeholt oder sie werden zum xten Mal aufs Neue durchgekaut. Enttäuscht will ich meine Suche nach neuem Lesestoff aufgeben, da sticht mir plötzlich „Krähentage“ ins Auge. Meine Neugier ist sofort geweckt. Noch am selben Tag fange ich es an zu lesen und freue mich darüber, einen mir bis dahin unbekannten und interessanten Autor für mich entdeckt zu haben, dessen Schreibstil mich sogleich in den Bann zieht:
Deutschland, irgendwo im urbanen Norden.
Erst kürzlich ins Leben gerufen, wird die neu erstellte Spezialeinheit der Polizei „Gruppe 4“ mit einem Mordfall konfrontiert, der sie lange im Dunkeln tappen lässt. Die Tatorte lassen darauf schliessen, dass es sich um einem hochintelligenten Mörder handeln muss. Als eben diesem ein Fehler passiert, setzt das Ermittlungsteam um die Gruppenanführer*innen Jakob Krogh und Mila Weiss alle Hebel in Bewegung, diesen grausamen Taten ein Ende zu setzen. Die Jagd beginnt…
Benjamin Cors ist ein hervorragender Erzähler. Krähentage fesselte mich vom ersten bis zum letzten Satz. Seine Beobachtungsgabe und seine enorme Empathie führen zu Hochspannung und Tiefe. Die Figuren, die Handlung und das Setting, alles überzeugt mich. Was mir besonders gut gefällt: Es gibt keine Held*innen im Buch, denn nicht nur die Bösen kämpfen mit dunklen Geheimnissen…
Benjamin Cors gelingt mit Krähentage ein fulminanter Auftakt seiner neuen Thriller-Reihe und ist aufgrund seiner Brutalität und Grausamkeit nichts für schwache Nerven.